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Für den perfekten Glanz

Wenn dein Motorrad nicht nur sauber, sondern rein werden soll, dann solltest du es auf jeden Fall einmal polieren. Ich finde, dass dem Polieren von Motorrädern viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Ich habe früher allerdings auch nie daran gedacht, mein Motorrad zu polieren und vor allem, es danach zu versiegeln. Immer nur sauber gemacht und dann ging die nächste Fahrt auch schon wieder los.

Am Lackzustand meines Motorrads konnte ich auch erkennen, dass in den letzten 20 Jahren wohl niemand sich die Mühe gemacht hat, das Motorrad zu polieren. Der Lack meiner Maschine war komplett stumpf und z.B. die Remair Kanäle der Maschine waren rau und matt (normalerweise sollten diese glänzen).

Es hieß also für mich, die Poliermaschine holen, um zu schauen, was man aus 20 Jahre altem Lack noch rausholen kann. Ich möchte dir hier zeigen, wie ich beim Motorrad polieren vorgegangen bin. Da es für mich auch das erste Mal war, bin ich die gleichen Schritte wie beim Auto polieren durchgegangen.

Vorbereitung Motorrad polieren

Motorrad waschen

Als erstes solltest du dein Motorrad gründlich waschen und von allem Schmutz befreien. Ich gehe hier nicht näher darauf ein, da es hierzu bereits reichlich was zu lesen gibt: Thema Motorrad waschen.

Motorrad kneten

Genau wie beim Auto polieren ist es sehr wichtig, dass dein Lack wirklich sauber ist und alle Verunreinigungen im Vorfeld entfernt werden. Hier bietet sich an, die gesamte Lackoberfläche mit der Lackknete zu reinigen.

Es gibt verschiedene Hersteller und Stärken von Reinigungskneten. Die Stärken variieren je nach Aggressivität der Knete. In der Regel werden diese in drei Kategorien anhand ihrer Farbe eingeteilt. Doch es ist wichtig, auf die Herstellerangaben zu achten, da einige Hersteller eine andere Farbordnung verwenden können.

Knete vorbereiten: Entferne ein Stück der Lackreinigungsknete von der Gesamtmasse und knete es zu einer flachen, handlichen Form. Es ist ratsam, die Knete vor der Anwendung leicht zu erwärmen. Es reicht meistens, wenn du die Knete in den warmen Händen erwärmst.

Gleitmittel verwenden: Sprühe ein spezielles Gleitmittel großzügig auf den zu bearbeitenden Lackbereich. Dies verhindert, dass die Knete auf der Lackoberfläche haften bleibt und Kratzer verursacht. Wenn du kein Gleitmittel zur Hand hast, kannst du auch etwas Wasser und Autoshampoo zusammenmischen. Achte hierbei nur darauf, dass es sich um ein mildes Shampoo ohne Versiegelungsanteile handelt. Für das richtige Mischverhältnis schau dir gerne unseren Mischverhältnisrechner an.

Kneten: Nimm die Knete in die Hand und drücke sie leicht auf die Lackoberfläche. Führe nun sanfte, aber beständige Bewegungen aus, indem du die Knete über den Lack gleiten lässt. Achte darauf, nicht zu viel Druck auszuüben, um Kratzer zu vermeiden. Achte immer darauf, dass die Oberfläche mit genügend Gleitmittel bedeckt ist. Viel hilft hier auch viel. Wenn die Oberfläche zu trocken ist, können Kratzer entstehen.

Überprüfe nach einigen Bewegungen regelmäßig die Knete auf Verschmutzungen oder Schmutzpartikel. Knete sie bei Bedarf erneut, um eine saubere Oberfläche beizubehalten. Sprühe bei Bedarf mehr Gleitmittel auf den Lackbereich.

Erneut waschen

Nachdem du dein gesamtes Motorrad geknetet hast, bietet es sich an, die Überreste des Gleitmittels mit einem harten Wasserstrahl zu entfernen. Du kannst hierfür auch einen Waschhandschuh nutzen, um wirklich alle Reste zu entfernen.

Motorrad trocknen

Trockne nun dein Motorrad mit einem weichen Mikrofaser Trocknungstuch. Wenn du den Luxus eines Kompressors hast, puste auch alle Ritzen mit der Druckluftpistole aus.

Motorrad entfetten

Nimm dir hierfür ein kurzfloriges Mikrofaser Tuch und einen Entfetter. Ich nutze für die Entfettung immer eine ½ Mischung aus Isopropanol und destilliertem Wasser. Das destillierte Wasser hat den Vorteil, dass es keine Rückstände beim Abtrocknen hinterlässt. Reinige hiermit alle zu polierenden Flächen am Motorrad.

Motorrad polieren

Sachen zusammensuchen

Vorbereitung ist alles. Lege dir alle Dinge, die du zum Motorrad polieren benötigst bereits im Vorfeld zusammen. Damit ich immer alle Dinge griffbereit habe, habe ich mir spezielle Detailing Tische als Ablage gekauft. Diese Tische bekommst du bei deinem örtlichen Campingzubehör Markt. Dort heißen sie ausklappbare Campingtische. Welche Polituren und Pads du verwenden willst, ist dir selbst überlassen. Ich erkläre dir hier, wie ich beim Motorrad polieren vorgegangen bin und welche Materialien für mich die besten sind. Es kommt ganz darauf an, in welchem Lackzustand deine Maschine ist. Bei mir war der Lack sehr verwittert und stumpf.

Wichtige Teile abdecken

Bevor ich mit dem Polieren beginne, decke ich alle Teile ab, die nicht poliert werden sollen. Denn es kann immer passieren, dass du zu viel Politur auf das Pad machst oder die Maschine auf eine zu hohe Drehzahl einstellst. Und glaub mir, du hast keine Lust, die Politurreste aus Stellen zu holen, an die du kaum drankommst. Also erspare dir die Arbeit und decke z.B. die Kanzel von deinem Motorrad mit einem alten Tuch oder Lappen ab.

Motorrad polieren

Jetzt kann es dann endlich mit dem Polieren losgehen. Für das Polieren empfehle ich dir eine kleine Poliermaschine zu nehmen. Ich nehme hierfür meine Lieblingsmaschine PXE 80 von Flex. Hier kann ich auch kleine Stellen mit dem 30mm Aufsatz bearbeiten. Außerdem kann ich verschiedene Hübe nutzen. Nachteil ist, dass die Flex Pxe 80 relativ teuer für den gelegentlichen Gebrauch ist. Alternativ kannst du hier auch eine A1000 von Liquid Elements verwenden.

Bevor ich mich an das Polieren gemacht habe, habe ich noch die Lackdicke des Motorrades gemessen. Dies geht beim Motorrad meistens nur am Tank, da dieser aus Metall ist. Im Bereich, wo das Sitzkissen am Tank anliegt und die Beine den Lack berühren, war der Lack sehr stumpf. Hier musste ich aber auch vorsichtig polieren, da die Lackdicke stellenweise nur noch 75µ betrug. Scharfe Polituren habe ich hier also weggelassen.

Zum Motorrad polieren habe ich folgendes Equipment genutzt:

    • Menzerna 400 Politur
    • Menzerna 3800 Politur
    • 50iger und 30iger Pads
    • Mikrofaser Pads, Mittlere Pads und weiche Pads für das Finish

    Begonnen habe ich mit dem Tank. An Stellen mit dickem Lack habe ich zunächst mit der Menzerna 400 und einem mittleren Pad einen Durchgang mit dem Mikrofaserpad gemacht und zum Schluss dann mit der Menzerna Ultrafinisch 3800 und einem weichen Pad den Finish Gang. An den Stellen mit weniger Lackdicke habe ich nur mit der Ultrafinish gearbeitet. Hier sieht man zwar noch ein paar Kratzer, wenn man genau hinsieht, aber ich hatte zu viel Angst, dass ich mir den Lack durchpoliere.

    Seitenteile, Heck und Kanzel habe ich in der gleichen Kombination poliert. Je nach Teil habe ich entweder die 50er Pads oder die 30iger mit einem 16er Hub genutzt.

    Für die besonders engen Stellen wie zum Beispiel die Remair Kanäle oder die vorderen Lufteinlässe der Kanzel, habe ich spezielle Polierkegel und Verlängerungen für die Poliermaschine genommen, welche ich auch immer für die Türgriffmulden am Auto verwende.

    Versiegeln

    Wenn du mit dem Motorrad polieren fertig bist und alles noch einmal entfettet hast, solltest du auf jeden Fall den Lack vernünftig mit Wachs versiegeln. Hier kannst du das gleiche Wachs wie auch am Auto nehmen. Ich würde dir hier ein schönes Wachs mit Glanzeffekt empfehlen, damit die frisch polierte Fläche noch besser zur Geltung kommt. Wenn du etwas weniger Arbeit beim Auftragen haben willst, empfehle ich dir hier das Soft99 King of Gloss. Wenn du etwas längere Standzeit haben möchtest, kannst du auch das Soft99 Fusso Coat nehmen. Dieses ist allerdings etwas schwieriger im Auf -und Abtrag.

    Fazit

    Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Ich bin erstaunt, was man aus so einem alten Lack noch herausholen konnte. Natürlich sind die 20 Jahre nicht spurlos am gelben Lack vorbeigegangen und er ist leicht ausgeblichen.

    Im nächsten Schritt werde ich für die Maschine ein spezielles Waschwerkstatt Design gestalten und die Aufkleber selbst Plottern und dann bekleben.

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